Liebe Patienten, wir sind eRezept-fähig, haben aber nach ausgiebiger Testung diese Funktion wieder abgestellt. Die Vorgaben erfüllen wir somit aber.
Wir sehen bisher keinen Nutzen und vor allem keine Vorteile für sie als Patienten, wie vom Gesundheitsministerium propagiert. Ebenso funktionieren noch nicht einmal alle Medikamente und Hilfsmittel als eRezept und wir müssen zweigleisig fahren.
Sind die Medikamente im eRezept erst mal in der Gesundheits-Cloud abgelegt kann die Apotheke ihre Medikamente erst bestellen, wenn sie sich dort mit der elektronischen Gesundheitskarte einfinden oder den QR-Code auf DinA5 Papier ausgedruckt dort vorhalten. Ein vorab Bestellen der Medikamente ist somit meist nicht möglich und sie müssen womöglich 2x zur Apotheke fahren und das in Zeiten von teuren Spritpreisen und CO2 Einsparungs-Doktrin.
Durch die digitale Erfassung der Medikamente ist es der Behörde bereits am Abend möglich vom Arzt falsch verordnete Rezepte zu kontrollieren und zu sanktionieren (Regress!).
Eine bessere Sicherheit für den Patienten, wie angepriesen, sehe ich nicht, da der Arzt weiterhin beim Heraussuchen des Medikaments aus der Arzneimittelliste in der Zeile verrutschen kann und der Apotheker beim Griff in die Schublade weiterhin daneben greifen kann.
Ebenso sollen die Daten in anonymisierter Form an die Pharma Industrie weitergereicht werden. Somit ist eine Marktanalyse möglich, was zur Entwicklung neuer lukrativer Medikamente mit aktuellem Patentschutz und dementsprechender Preisgestaltung führen kann. Dies verbessert die Patientenversorgung keinesfalls und in Zeiten steigender Versichertenbeiträge müssen dies alle Versicherten direkt bezahlen.
Warten wir es ab, wie die Digitalisierung voranschreitet und ab wann das eRezept effizient funktioniert und einen Nutzen bringt.